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 »In Ihren Geschichten finde ich eine Verwandtschaft, die mich rührt, die sich Ihre Freundschaft wünscht.
Es ist genau diese souveräne Frische, mit der Sie Ihre Wortbäume pflanzen.«

Julio Cortázar in einem Brief an Juan José Arreola 

 

Juan José Arreola

Der Jahrmarkt

Originaltitel: La Feria
Aus dem Mexikanischen von Georg Oswald
Deutsche Erstausgabe

»Der Jahrmarkt ist ein Schatz aus Lateinamerika.
Der Septime Verlag hat ihn gehoben.«

Karl-Markus Gauß Falter.at

»Der Jahrmarkt ist ein elegantes Buch, sein Autor ein Mann, nein ein Künstler der Form.
Das Feuerwerk mag vergehen, dieses Buch hat Bestand.«

Kersten Knipp NZZ online

Platz 4 in der Weltempfänger Bestenliste 3/2011
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Hariet Quint im Dezember 2011 zur deutschen Ausgabe [Mexiko]
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Vera Elisabeth Gerling führte ein Gespräch mit Übersetzer Georg Oswald
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Ein Schuhmacher, der sich an die Kunst der Landwirtschaft wagt, ein Glöckner, der sich trunken an den Klöppel seiner Glocke hängt und zum Stundenschlag ausholt, wann es ihm gefällt, eine Geschäftsfrau, die den Rotlichtbereich der Stadt unter ihre Kontrolle bringt, ein Dichter, der mit einer eloquenten Muse Schönheitssalben verkauft, ein Erdbeben, das die hergebrachte Ordnung auf den Kopf stellt, und immer wieder die Ureinwohner, die vergebens um das Recht ihres angestammten Landes kämpfen ...
Juan José Arreola malt in seinem vielstimmigen Roman das Leben einer mexikanischen Provinzstadt zwischen religiöser Borniertheit und menschlicher Einfalt, Bauernschläue und Erotik.


Juan José Arreola veröffentlichte ab 1949 in kurzen Abständen mehrere Bücher mit Kurzgeschichten, denen 1963 der Roman „La feria – Der Jahrmarkt“ folgte. An diesem Roman hatte Arreola rund zehn Jahre gearbeitet. So manche Details aus den Erzählungen fließen in der einen oder anderen Form auch in seinen umfangreichsten Text ein. „Der Jahrmarkt“ ist aus vielschichtigen Fragmenten zusammengesetzt, die um verschiedene Themenkomplexe kreisen und in erster Linie mit Geschichten und Legenden seiner Geburtsstadt Zapotlán el Grande verwoben sind. Es geht vielfach um Land, das den einen, den Indianern, weggenommen wurde, und über das andere zu Unrecht verfügen.


Gebunden mit Lesebändchen,
mit den Original Vignetten der mexikanischen Ausgabe aus 1963 von Vicente Rojo

256 Seiten

Preis:
20,90 € inkl. Mwst (D)
21,50 € inkl. Mwst (A)

ISBN: 978-3-902711-01-4


Nimmt man alle ausgestreuten 288 Geschichtensplitter, aus denen der Roman besteht als Einheit, so setzen sie sich zu einer schillernden Gesamtschau einer mexikanischen Kleinstadt mit ihrer historischen und sozialen Dimension, mit ihrer überbordenden Oralität, zusammen. Es sind Geschichten vom Erdbeben, das die Menschen in Angst und Schrecken versetzt, Liebesgeschichten, vom Pfarrer, den Prostituierten, von individuellen und kollektiven Erfahrungen, und um dies alles spannt sich die offizielle, geduldete oder sanktionierte Religiosität der Bewohner.
Juan José Arreola ist mit "Der Jahrmarkt" gelungen, ein ganz lokales Thema zu behandeln und es gleichzeitig über seine Form auf ein kosmopolitisches Niveau zu heben. Immerhin erschien der Roman im selben Jahr wie Julio Cortázars "Rayuela". Nun, 47 Jahre danach, erscheint dieses Hauptwerk mexikanischer Prosa erstmals in deutscher Sprache.

Georg Oswald, bereits bekannt durch die Übersetzung des Romans "Krieg im Paradies" des mexikanischen Schriftstellers Carlos Montemayor, widmete sich behutsam der Übertragung des mexikanischen Textes ins Deutsche. Neben umfangreichen Recherchen in Kleinstädten Mexikos, wo er in unzähligen Interviews mit Zeitzeugen Zugang zur verwendeten Sprache des Autors fand, besuchte Oswald letztendlich auch den damals schon schwer kranken Juan José Arreola um in persönlichen Gesprächen mit dem Schriftsteller über dessen Jahrhundertroman zu sprechen.