Ernest Hemingway
wurde 1899 im US-amerikanischen Bundesstaat Illinois als Sohn eines Arztes und einer Opernsängerin geboren. Seine Laufbahn begann 1917 als Lokalreporter in Kansas City. Ein Jahr später meldete er sich freiwillig als Fahrer des Roten Kreuzes im Ersten Weltkrieg an die österreichisch-italienische Front, wo er noch im selben Jahr schwer verwundet wurde. Die Fronteindrücke sollte er später in seinem Roman In einem andern Land verarbeiten.
Nach dem Krieg arbeitete er wieder als Reporter und zog als Auslandskorrespondent 1921 nach Paris, wo er sich nun endgültig der Schriftstellerei zuwandte und quer durch Europa reiste. Mit dem in Österreich verfassten Roman Fiesta gelang Hemingway 1927 der Durchbruch. Fiesta begeisterte vor allem durch einen neuen, schnörkellosen, ökonomischen Schreibstil, der von Auslassung geprägt war und den er selbst später als das Eisbergmodell bezeichnete – »Ein Eisberg bewegt sich darum so anmutig, da sich nur ein Achtel von ihm über Wasser befindet«.
Hemingways Leben allein könnte Bücher füllen und der Platz hier reicht lediglich aus um sein gesamtes Schaffen blitzlichtartig zu beleuchten. Er meldete sich 1922 als Kriegsberichterstatter an die türkisch-griechische Front, in den 30-er Jahren verschlug es ihn nach Spanien wo er die Eindrücke des Bürgerkrieges in seinen Romanen Tod am Nachmittag und Wem die Stunde schlägt verarbeitete, im zweiten Weltkrieg war er abermals als Reporter unterwegs.
Seine Verwegenheit und seine von Kindheit an große Naturverbundenheit zieht sich durch sein gesamtes Werk. Für seinen in seiner letzten Wahlheimat Kuba angesiedelten Roman Der alte Mann und das Meer erhielt er 1953 den Pulitzer Preis, ein Jahr danach den Literaturnobelpreis. Nach Kuba wurde Hemingway nie wieder richtig sesshaft. Trotz seines Erfolges war sein Leben stets von Depressionen und Alkoholsucht begleitet. Im Jahr 1961 erschießt sich Hemingway selbst.
Ernest Hemingway war aber neben seinen zahlreichen Romanen auch ein Meister der Kurzprosa. Seine mit Gregory Peck, Susan Hayward und Ava Gardner verfilmte Erzählung Schnee auf dem Kilimandscharo zählt wohl zu den berühmtesten Kurzgeschichten aller Zeiten. Die Erzählung in PERSPEKTIVENWECHSEL No3 spielt in Spaniens Hauptstadt Madrid und spiegelt eine weitere große Leidenschaft des amerikanischen Schriftstellers wider – den Stierkampf. |